Schwerpunkt- und Freifach Spanisch zu Besuch in Sevilla

Auch in der diesjährigen Variowoche hatten Schülerinnen und Schüler des Schwerpunkt-, und Freifachs Spanisch wieder die Möglichkeit tief in die spanische Sprache und Kultur einzutauchen.

Durch einen ein-, oder je nach Wunsch und Möglichkeit auch zweiwöchigen Aufenthalt in der südspanischen Stadt Sevilla konnten wir verschiedenste Aspekte des spanischen Lebens kennen (und lieben) lernen. Untergebracht waren wir meist zu zweit oder zu dritt, doch nicht in einem Hotel oder einer Jugendherberge, nein, wir wohnten in ansässigen Familien, die bei den einen aus einem älteren Ehepaar, bei den anderen wiederum aus jüngeren Eltern mit Kindern bestanden.

Sie kochten uns nicht nur Mahlzeiten und öffneten uns die Türen zu ihrem Zuhause, oft kümmerten sie sich um uns wie um ihre eigenen Kinder. Bei körperlichem Unwohl wurde Kamillentee serviert, die dreckige Wäsche war plötzlich wieder sauber und man blieb wach bis die Zöglinge spät am Abend heimkehrten.Unter der Woche standen morgens jeweils Ausflüge in die Stadt auf dem Plan, nachmittags drückten wir dann die Schulbank des San José- Colegios und durften so unsere Spanischkenntnisse erweitern.

Zusammen mit unseren Kulturführern besichtigten wir die wichtigsten Kultur-, und Geschichtsschauplätze der Stadt. So sahen wir das imposante Grab des Christoph Columbus in der „Catedral de Sevilla“, der drittgrössten Kathedrale der Welt und genossen einen wunderschönen Ausblick über die Stadt als wir den Aufstieg zu deren Turm, der „Giralda“, bewältigt hatten. Ebenfalls traumhaft schön war der Anblick des Königspalastes, des „Real Alcazar“, mit seiner Architektur im Mudejarstil und seinen Gärten. Speziell beeindruckt hatte uns auch die „Plaza de España“, ein Platz, der auf Grund einer Weltausstellung gebaut wurde und bis heute (z.B. als Filmdrehort für Star Wars oder James Bond’s Skyfall) auf verschiedenste Weise genutzt wird.

Doch besuchten wir nicht nur passiv die Geburtsstadt des Flamencos, wir lernten auch eine einfache Version dessen zu tanzen. Zudem fuhren wir auch ein Rischkarennen im Stadtpark, liessen uns in Tretbooten auf dem Stadtfluss treiben und assen die besten Churros der Stadt.

Dass nicht nur überall "Friede, Freude, Eierkuchen" herrschte, merkten wir dann aber vor allem, als wir die Möglichkeit hatten uns mit einheimischen, gleichaltrigen Schülerinnen und Schülern auszutauschen. Diese betonten uns gegenüber nämlich immer wieder wie glücklich sie sich schätzen konnten in Sevilla zu leben, da die Krise hier viel weniger stark eingeschlagen habe als in vielen anderen Städten des Landes. Dank des Tourismus und einer stabilen Wirtschaft hat man auch als Jugendlicher hier noch eine Perspektive, während in Spanien mehr als die Hälfte aller unter 25-Jährigen arbeitslos sind.

Kaum hatten wir uns eingelebt, waren die zwei Wochen auch schon wieder vorbei. Neben dem leckeren Essen, der Schönheit der Stadt und dem tollen Wetter, wird uns vor allem auch die Offenheit der Spanier in Erinnerung bleiben, die sich für keine Auskunft zu schade waren und uns stets freundlich den richtigen Weg zum gesuchten Ort erklärten. Ich denke, dass es für viele von uns nicht der letzte Besuch in Sevilla gewesen sein wird.